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Pressemeldungen

Den rechtlichen Rahmen gestalten

Kurbrunnen Bad Vilbel
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Wir wollen den rechtlichen Rahmen mitgestalten, erklärt der Vorsitzende des Hessischen Heilbäderverbandes, Bürgermeister Ralf Gutheil und nimmt dabei zunächst die Krankenhausreform in den Blick. Der Wandel in diesem Sektor wirkt sich auch auf die Heilbäder und Kurorte in Hessen aus.

Bisher ist die Orthopädie die führende Indikation für die stationäre Rehabilitation. Der Abbau von Klinikbetten und die Verlagerung der orthopädischen Behandlungen in den ambulanten Sektor werden zu weniger Reha-Aufenthalten führen. Und das hat wiederum starken Einfluss auf die Wirtschaftskreisläufe in den Heilbädern und Kurorten, die bei den Planungen berücksichtigt werden müssen. 

Eine Chance die Reha-Kliniken gerade im ländlichen Raum zu sichern, wäre sie verstärkt in die ambulante oder stationäre Versorgung der örtlichen Bevölkerung einzubinden. Damit könnte die medizinische Kompetenz vor Ort erhalten bleiben und die Regionen weiter stärken. 

Mit der Krankenhausreform geht auch die Fachkräftegewinnung einher. Waren bisher Gemeinden und Kliniken in „ihren Welten“ auf der Suche nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, werden jetzt neue Kooperationen geschmiedet, wie das Beispiel Bad Sooden-Allendorf zeigt. Ein gemeinsames Projekt der Gemeinde mit den Kliniken stellt allgemeine und individuelle Standortvorteile heraus und schnürt sie zu einem attraktiven Paket für Interessierte. 

Die Kliniken für Prävention und Rehabilitation sind eine wichtige Säule der Heilbäder und Kurorte in Hessen, macht Almut Boller, die Geschäftsführerin des Hessischen Heilbäderverbandes, bewusst. Nach einer Berechnung des dwif München löst eine Übernachtung in einer Klinik einen Bruttoumsatz in Höhe von 137 Euro aus. Von diesen Umsätzen profitieren die Kliniken und die nachgelagerten Unternehmen wie Bäcker, Metzger, Handwerker und noch viele andere mehr.

Sicher, die Strukturen müssen optimiert werden, erklären Gutheil und Boller abschließend. Das darf jedoch nicht auf dem Rücken der Patienten ausgetragen werden. Denn aktuell sind gerade die Reha-Kapazitäten zu knapp und nach einer OP oftmals gar nicht verfügbar.